Mitarbeiter gewinnen im Handwerk 2025 – warum Sichtbarkeit wichtiger ist als jeder Recruiting-Funnel

Mitarbeiter gewinnen im Handwerk 2025 – warum Sichtbarkeit wichtiger ist als jeder Recruiting-Funnel

Thorsten Moortz
28. Mai 2025

Von Thorsten Moortz und dem Team von handwerk.live

Warum klassische Recruiting-Funnel oft ins Leere laufen

Viele Handwerksbetriebe geben inzwischen tausende Euro für sogenannte Funnels aus – und sind am Ende enttäuscht. Eine Werbekampagne wie ein Funnel ersetzt aber keine Arbeitgebermarke. Er verstärkt nur, was vorher schon sichtbar ist.

Was ist ein Funnel überhaupt?
Ein Funnel (zu Deutsch: Trichter) ist eine digitale Strecke, über die potenzielle Bewerber mit gezielten Werbeanzeigen angesprochen und dann Schritt für Schritt durch Fragen, Informationen und Kontaktformulare geführt werden – bis zur Bewerbung. Eine Art automatisierte Bewerberstraße.

Technisch funktioniert das. Aber in der Realität zeigt sich:
Diese Funnels wirken nur, wenn der Betrieb vorher schon sichtbar, vertrauenswürdig und attraktiv als Arbeitgeber auftritt.

Unsere Erfahrung: Ein Funnel ersetzt keine Arbeitgebermarke. Er kann sie nur verstärken – wenn sie vorher aufgebaut wurde.

Wenn schnelle Lösungen versprochen werden, ist das oft nur ein teurer Umweg am echten Problem vorbei. 

Die Grundlage jeder Mitarbeitergewinnung: Sichtbarkeit

Bevor sich jemand bewirbt, stellt sich eine einfache Frage:
„Warum gerade dieser Betrieb?“

Wer heute auf Jobsuche ist, informiert sich nicht nur auf Karriereseiten. Er googelt. Er schaut sich das Unternehmen auf Instagram oder LinkedIn an. Er achtet auf Bewertungen, auf Bilder, auf das Bauchgefühl.

Und das bedeutet:
Wenn Du online nicht sichtbar bist, nicht authentisch wirkst und nichts zeigst, dann passiert – nichts.

Die Mechanik hat sich verändert: Von Listen zu Antworten

Früher hat jemand „Elektriker Lehrstelle Oldenburg“ bei Google eingegeben – und eine Liste von Links bekommen. Heute fragt er ChatGPT:
„Welcher Elektriker in Oldenburg bietet eine gute Ausbildung?“

Und die Antwort kommt sofort – zusammengesetzt aus Webseiten, Bewertungen, Social Media und allem, was öffentlich verfügbar ist.

Du wirst nur genannt, wenn du sichtbar bist.
Wenn deine Inhalte:

  • technisch sauber aufbereitet
  • aktuell, relevant und regelmäßig gepflegt
  • mit echten Beweisen hinterlegt sind (z. B. Referenzvideos, Bewertungen, Projektfotos)
  • maschinenlesbar strukturiert sind (z. B. mit Schema.org)

Was Bewerber heute wirklich sehen wollen

Es reicht nicht mehr, nur zu schreiben, dass man „ein tolles Team“ ist.
Menschen wollen es sehen. Spüren. Vertrauen aufbauen.

Das gelingt nicht durch Werbesprech, sondern durch echte Einblicke:

  • Mitarbeiter-Statements als kurze Videos
  • Reels aus dem Arbeitsalltag auf Instagram
  • YouTube-Videos, in denen Baustellen gezeigt und erklärt werden
  • Echte Bewertungen auf Google oder ProvenExpert
  • Bilder vom Team, nicht von Stockmodels

Schema.org – das Fundament für maschinenlesbare Sichtbarkeit

Ein besonders wirkungsvoller Hebel ist die Verwendung von Schema.org auf der Website.

Was bedeutet das?
Schema.org ist eine strukturierte Datenformatierung, die dafür sorgt, dass Suchmaschinen verstehen, worum es auf der Seite geht.

Beispiel:

  • Eine Stellenanzeige auf der Webseite wird von Google nur schlecht und unzuverlässig erkannt.
  • Eine Seite mit Schema.org-Struktur im Format „JobPosting“ wird direkt in der Google Jobbox angezeigt.

Wer hier nicht sauber arbeitet, wird übersehen – nicht, weil er schlechter ist, sondern weil ihn niemand findet.

9 Strategien, mit denen Du 2025 wirklich Mitarbeitende gewinnst

Bevor wir in die 9 konkreten Strategien einsteigen, muss eines glasklar sein: Ohne eine gute Internetseite – vor allem ohne eine starke Jobseite – bringt Dir all das wenig. Warum? Weil jede Kampagne, jede Anzeige, jeder Social-Media-Post am Ende auf genau einen Punkt hinausläuft: Deine Website. Sie ist der Zielort. Der Ort, an dem sich entscheidet, ob aus einem Interessenten ein Bewerber wird – oder eben nicht. Wenn jemand auf „Mehr erfahren“ klickt und dann auf eine veraltete Seite mit Floskeln stößt, ist er wieder weg.

  • Wenn der Bewerbungsprozess kompliziert ist, wird er abgebrochen.
  • Wenn nicht sofort klar wird, warum Dein Betrieb ein guter Arbeitgeber ist, hast Du schon verloren.

Deshalb gilt:

Bevor Du nach draußen gehst, bring erst mal Deine eigene digitale Baustelle in Ordnung. Eine überzeugende Jobseite mit Bildern, echten Stimmen aus dem Team, klaren Vorteilen und einem einfachen Bewerbungsprozess ist keine Kür – sie ist Pflicht. Erst wenn das steht, können die folgenden Strategien wirklich wirken.

1. Bewertungen gezielt einsammeln – und sichtbar machen

Bewertungen sind die neue Währung im Netz. Egal ob Kundin oder Bewerber: Wer nach Dir googelt, schaut zuerst auf die Sterne. Mach es einfach, an Feedback zu kommen:

  • QR-Code aufs Auto
  • Bewertungslink per Mail nach Projektabschluss
  • Persönlicher Hinweis beim letzten Händeschütteln

Und: Antworte auf jede Bewertung – positiv oder negativ. Das zeigt Haltung.

2. YouTube statt Hochglanzfilm

"Wer nur redet, wird überhört. Wer zeigt, wird verstanden." 

Vergiss Imagefilme mit Stockmusik. Zeig echte Projekte, echte Menschen, echte Lösungen. Dreh kurze Videos direkt auf der Baustelle: „Hier war der Altbau, das war die Herausforderung, so haben wir es gelöst.“ Nenne den Ort, zeig das Team. So wirst Du zum Problemlöser, nicht zum Werbesprecher – das wirkt.

3. Social Media strategisch nutzen: Instagram, TikTok & LinkedIn

  • Instagram ist ideal für Auszubildende und junge Fachkräfte. Zeig Teammomente, Baustellen, Erfolgserlebnisse.
  • TikTok wird immer stärker zur Suchmaschine für Handwerksjobs. Kurze, authentische Clips wirken hier besser als jede Karrierebroschüre.
  • LinkedIn funktioniert besonders gut für B2B: Architekten, Planer, Entscheider – zeig dort Deine Kompetenz, Referenzen und Haltung. Projektleiter finden wir hier sehr gut. 

4. Bleib sichtbar – auch wenn Du gerade niemanden suchst

"Sichtbarkeit ist wie ein Garten: Wenn du nur gießt, wenn alles schon trocken ist, wird es zu spät sein." Viele machen den Fehler, nur dann zu posten, wenn sie dringend jemanden brauchen. Doch Vertrauen braucht Zeit. Bleib dran – auch in ruhigeren Phasen. Denn wer heute mitliest, bewirbt sich vielleicht morgen.

5. Google Business & lokale Präsenz nicht vergessen

"Die besten Inhalte bringen nichts, wenn sie niemand findet." Aktualisiere Dein Google-Profil. Nutze passende Kategorien. Lade regelmäßig Fotos hoch – vom Team, vom Baufortschritt, vom fertigen Projekt. Verwende regionale Begriffe: „Heizungsmodernisierung in Viersen“, „Barrierefreies Bad in Kempen“. Auch Plattformen wie die Handwerkskammer, Innungsseiten oder lokale Branchenverzeichnisse helfen bei der Auffindbarkeit.

6. Inhalte schaffen, die Antworten geben

"Nicht die Masse macht den Unterschied, sondern die Relevanz." Was suchen Anlagemechaniker:innen, wenn sie sich beruflich umorientieren? Eher nicht „Traumjob gesucht“ – sondern:

  • „Besseres Gehalt (Gewerk)“
  • „Firmenwagen im Handwerk“
  • „Mehr Freizeit trotz Montage“

Erstelle Inhalte, die genau solche Fragen beantworten. Das können Blogbeiträge, Karriereseiten oder Kurzvideos sein.

7. Starke Karriereseite – mit ehrlichem Einblick

Zeig, wie’s bei Euch wirklich ist. Statt Floskeln wie „abwechslungsreiche Tätigkeiten“ lieber echte Stimmen aus dem Team, ehrliche Benefits und ein kurzer, einfacher Bewerbungsprozess. Videos, Fotos, FAQs – das baut Vertrauen auf.

8. Technische Auffindbarkeit: Schema.org nutzen

Wenn Google Deine Jobseite als „Stellenangebot“ erkennt, landet sie automatisch in der Google Jobbox. Dazu braucht es strukturierte Daten im Hintergrund – zum Beispiel mit Schema.org-Markup. Das macht den Unterschied zwischen „irgendwo gefunden“ und „direkt auf Seite 1 angezeigt“.

9. Community-Management – der unterschätzte Hebel

Sichtbarkeit endet nicht mit dem Posten. Wer wahrgenommen werden will, muss auch interagieren:

  • Kommentare beantworten
  • Andere Beiträge liken
  • Unter Partner-Posts mitdiskutieren
  • Anderen Accounts folgen

Das schafft Reichweite und Sympathie.

Und weil das vielen im Alltag zu viel ist, übernehmen wir das für unsere Kunden: Unsere Community Managerin agiert direkt auf dem Account, im Namen des Betriebs – so, als wäre der Chef oder die Chefin selbst aktiv.

Sichtbarkeit schlägt Werbebudget

"Du brauchst nicht mehr Bewerber. Du brauchst die richtigen." Die besten Bewerber entscheiden sich nicht für den lautesten Betrieb, sondern für den greifbarsten.

Für den, der Vertrauen auslöst. Für den, der sichtbar ist.

Ein Recruiting-Funnel kann helfen – aber nur dann, wenn die Basis steht.
Wer sich nur auf Werbung verlässt, bleibt abhängig. Wer sich sichtbar macht, wird gewählt.

Wie wir es anders machen

"Sichtbarkeit ist kein Projekt. Es ist ein Prozess." Wir bei handwerk.live haben uns zur Aufgabe gemacht, die gesamte Komplexität von Sichtbarkeit und Mitarbeitergewinnung so zu strukturieren, dass Du als Handwerksunternehmer nicht zusätzlich überlastet wirst.

Statt 10.000 € oder mehr für einen kurzfristigen Funnel zu verbrennen, setzen wir auf langfristige Betreuung. Zuerst analysieren wir gemeinsam mit Dir, was es schon gibt: Website, Bewertungen, Social-Media-Profile, Stellenanzeigen, Videos – wir verschaffen uns einen Überblick.

Dann legen wir ein realistisches Budget fest und entscheiden, welche Maßnahmen kurzfristig schnell helfen, um freie Stellen zu besetzen. Parallel arbeiten wir an der langfristigen Sichtbarkeit – mit klarer Struktur, ehrlichen Inhalten und technischen Grundlagen, die wirklich wirken.

Wenn die Website, die Jobseite, die Social-Media-Profile, der Google-Account und alle Zugänge stehen, geht es in die aktive Phase: Regelmäßiger Content, echte Einblicke, Interaktion mit der Community. Dabei übernehmen wir so viel wie möglich – nur das Material (Fotos, Videos) muss vom Betrieb kommen. Auch da helfen wir: mit einfachen Formaten, klarer Anleitung und möglichst wenig Aufwand für Dich.

Wir verwenden also das gleiche Budget, das sonst für einen einzigen Funnel verpulvert wird – aber entwickeln damit eine nachhaltige Strategie mit echter Wirkung.

Wenn Du dabei Hilfe brauchst, melde Dich. Wir bei handwerk.live begleiten Dich auf diesem Weg – mit Plan, mit Herz und mit einem Team, das weiß, wie Handwerk funktioniert.

Du willst nicht mehr warten, bis „sich mal jemand meldet“?

Dann lass uns gemeinsam dafür sorgen, dass die richtigen Menschen dich finden – weil du sichtbar bist, präsent bist, klar bist.

📩 Kontakt: www.handwerk.live

Fröhliche Grüße

Thorsten

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FAQ: Mitarbeiter gewinnen im Handwerk – die häufigsten Fragen

Was ist ein Funnel im Recruiting und bringt mir das wirklich etwas?
Ein Funnel ist eine digitale Bewerberstrecke mit Fragen, Formularen und Kontaktpunkten. Funktioniert nur gut, wenn dein Betrieb vorher sichtbar und vertrauenswürdig ist.
Wie werde ich als Arbeitgeber im Handwerk besser sichtbar?
Mit echten Einblicken in deinen Betrieb: Baustellenfotos, Videos vom Team, Bewertungen, klare Sprache, regionale Präsenz.
Was muss auf meiner Karriereseite stehen, damit sie Bewerber überzeugt?
Nicht nur Aufgaben – sondern warum jemand bei dir arbeiten sollte. Wer ihr seid. Was euch ausmacht. Was es bedeutet, Teil eures Teams zu sein.
Wie funktioniert Schema.org und warum ist das für meine Stellenanzeigen wichtig?
Mit Schema.org wird deine Website für Google verständlich. Nur damit erscheinen deine Jobangebote automatisch in Google Jobs – ohne Werbung zu schalten.
Wie lange dauert es, bis ich erste Bewerbungen bekomme?
Erste Sichtbarkeit oft nach 2–4 Wochen, wenn die Maßnahmen richtig aufgesetzt sind. Nachhaltige Wirkung entsteht nach 2–3 Monaten kontinuierlicher Arbeit.
Was ist wichtiger – Instagram oder eine gute Website?
Beides. Die Website ist Dein Fundament, Instagram Dein Blick durchs Fenster. Gemeinsam erzeugen sie Sichtbarkeit und Vertrauen.
Wie gewinne ich junge Menschen für eine Ausbildung im Handwerk?
Mit kurzen Reels, ehrlichen Einblicken, klarer Sprache und Sichtbarkeit dort, wo junge Menschen schauen – Instagram, YouTube, TikTok.
Kann ich Mitarbeiter auch ohne große Werbekampagnen finden?
Ja – durch gute Bewertungen, echte Referenzen, durchdachte Inhalte und dauerhafte Sichtbarkeit. Sichtbarkeit ersetzt Werbung.
Wie viele Bewerbungen brauche ich überhaupt?
Nicht viele. Die richtigen. Und die bekommst du nur, wenn du vorher klar zeigst, was du bietest – und wer du bist.


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