CSD Hamburg 2025

CSD Hamburg 2025

Thorsten Moortz
03. August 2025

CSD Hamburg 2025 – Vielfalt, Verantwortung und Verbundenheit: Das Handwerk setzt ein Zeichen

Was für ein Tag. Was für ein Erlebnis. Was für eine Botschaft.
Am 2. August 2025 rollte der CSD-Zug durch Hamburg – laut, bunt und entschlossen. Mit dabei: Wir von „handwerk live“, voller Stolz auf dem Truck des Buntes Handwerk e.V. – gemeinsam mit Macherinnen, Machern und Unterstützer:innen, die sich für ein offenes, diskriminierungsfreies Handwerk einsetzen. Es war mehr als eine Parade. Es war ein Manifest. Für Vielfalt. Für Menschenrechte. Für echten Wandel im Handwerk.

Hier der Link zu den Bildern:

CSD HH25 Buntes Handwerk 62

Credit: Maren Schmitz / Buntes Handwerk 2025 LINK zu Maren

Bilder von uns (zum freien Download, Credit: handwerk.live / Buntes Handwerk)

https://handwerk.wetransfer.com/previews/633e2fc1f46d491c1bd9d4f4474174cb20250803172946/734b3d

Ein Erlebnis, das bleibt

Für uns war es ein bewegender Tag – mit Gänsehautmomenten, ermutigenden Begegnungen und einer klaren Haltung, die wir mit unserem Unternehmen teilen: Vielfalt ist keine Modeerscheinung, sondern ein Wert, den wir leben. Auf der Baustelle. Im Büro. In der täglichen Zusammenarbeit. Und an diesem Tag auf der Straße – mittendrin, auf einem liebevoll gestalteten Pride-Truck, umgeben von Gleichgesinnten, die das Gleiche eint: Wir glauben an ein Handwerk, in dem jede*r willkommen ist.

Buntes Handwerk e.V. – Wer dahintersteht

Gegründet von der mutigen Kirchenmalerin Maren Kogge, ist der Verein heute Stimme und Bühne für queere Handwerker*innen in ganz Deutschland – und für alle, die ihre Solidarität zeigen. Was mit einer Vision begann, wächst Jahr für Jahr zu einer kraftvollen Bewegung.

Maren selbst brachte es auf dem Truck in ihrer Ansprache auf den Punkt:

„Viele von uns haben Diskriminierung, Rassismus, Homophobie, Ableismus und Repression erlebt – aber das ist nicht das Handwerk. Die Zeit ändert es nicht. Wir müssen etwas ändern.“

Und sie ging noch weiter. Mit klaren Worten und viel Herz sprach sie aus, was viele fühlen – und was zu oft noch unausgesprochen bleibt:

„Wenn du weißt, dass dein Arbeitsplatz nicht sicher ist, weil du trans bist oder queer lebst, brauchst du Menschen an deiner Seite. Dafür stehen wir. Für unser eigenes Wohl, aber auch für jede neue Azubine, jeden neuen Kollegen – damit sie sich nicht mehr verstecken müssen.“

Ihr Appell galt nicht nur queeren Handwerker:innen – sondern allen, die Verantwortung tragen:

„Wir alle können etwas tun – sei es als Chef, als Gesellin oder als Kollege auf der Baustelle. Ein bisschen Haltung kostet nichts – bringt aber alles. Denn jedes bisschen Sichtbarkeit schafft etwas mehr Sicherheit.“

Zum Schluss ihrer Rede wurde es richtig emotional. Maren erinnerte an die Kraft der Gemeinschaft und sprach vielen aus der Seele:

„Ich hätte mir früher so sehr gewünscht, irgendwo dazuzugehören. Heute weiß ich: Ich bin nicht allein. Und niemand da draußen muss es sein. Nicht im bunten Handwerk. Nicht bei uns.“

Diese Rede ging tief. Sie erinnerte nicht nur an die Ursprünge des CSD, sondern zeigte auch, wie viel Mut es erfordert, im Handwerk sichtbar zu sein – und wie viel Herzblut schon heute daran arbeitet, neue Realitäten zu schaffen.

Macherinnen vorneweg

Besonders beeindruckend war, wie viele starke Handwerker*innen beim CSD 2025 auf dem Truck des Bunten Handwerks präsent waren – nicht in Deko-Position, sondern als führende Kräfte einer Bewegung, die das Handwerk aktiv verändert.

  • Maren Kogge, Gründerin und Herzstück des Vereins, sprach nicht nur vom Wandel, sie lebt ihn – als offen queere Handwerkerin mit Wirkung weit über ihre Zunft hinaus.
  • Lea & Steff, nach Marens eigenen Worten „die tragenden Säulen hinter den Kulissen“, organisierten, planten und hielten den Laden zusammen, als alles zu viel wurde. Frauenpower pur – unprätentiös, wirksam, voller Rückgrat.
  • Levi, Glaser-Azubi im ersten Lehrjahr, 18 Jahre jung und mit einer klaren Botschaft zur Sichtbarkeit von trans Personen im Handwerk:
    „Ich stehe jeden Morgen vor der Herausforderung, den Tag am besten ohne Kommentare zu überstehen.“

Warum wir dabei waren – und warum es wichtig bleibt

Als „handwerk live“ war es für uns Selbstverständnis und Ehre zugleich, an dieser Aktion mitzuwirken. Denn:

  • ➡️ Auch in vielen inhabergeführten SHK-, Elektro-, Dachdecker-, Tischler-, Malerbetrieben und in anderen Handwerksunternehmen ist das Thema Diversität noch lange nicht angekommen.
  • ➡️ Vielfältige Teams bringen nicht nur neue Perspektiven, sondern auch echte Fachkräfte – wenn das Umfeld stimmt.
  • ➡️ Und: Nur wer sich zeigt, erzeugt Wirkung. Sichtbarkeit schafft Sicherheit.

Unsere Werte sind klar: Wir stehen für Offenheit, Respekt und Miteinander – auch und vor allem im Handwerk. Es ist Zeit, alte Zöpfe abzuschneiden und eine Arbeitswelt mitzugestalten, in der niemand Angst haben muss, ganz sie*er selbst zu sein.

Der Tag auf dem Truck hat uns einmal mehr gezeigt:

  • ➡️ Wir sind nicht allein.
  • ➡️ Wir sind viele.
  • ➡️ Und wir sind laut – wenn es drauf ankommt.

Unser Fazit

Der CSD 2025 war mehr als ein politisches Statement – er war ein leidenschaftliches Bekenntnis. Für uns als Unternehmen, aber auch ganz persönlich. Wir sind dankbar, dass wir mitfahren durften, dankbar für all die starken Stimmen und dankbar, Teil dieser Bewegung zu sein, die das Handwerk mit frischer Energie und klarem Wertekompass fit für die Zukunft macht.

Danke, liebes Team vom Bunten Handwerk, danke Maren, Steff, Lea & alle Mitstreiter:innen – für den Mut, neue Wege zu gehen und andere mitzunehmen.

Lasst uns weiterhin laut sein – für Vielfalt, für Fairness, für ein Handwerk, das uns alle einschließt.

Euer Team von „handwerk.live“ – unterwegs für ein bunteres Morgen

💡 Praxistipp für Handwerksbetriebe:
Wer sich für das Bunte Handwerk interessiert, findet unter buntes-handwerk.de Infos zu Mitgliedschaft, Aktionen und Weiterbildung. Vom Diversity-Workshop bis zur Mitfahrt beim nächsten CSD – der Einstieg ist leicht, und jede:r ist willkommen.

CSD BuntesHandwerk


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