Mehr Fachkräfte? Brauchst Du bald nicht mehr!

Mehr Fachkräfte? Brauchst Du bald nicht mehr!

Thorsten Moortz
15. August 2019

Heute bin ich mal gemein und überspitze. Ich provoziere, um wach zu rütteln: 


Wenn das, was sich da im Moment abzeichnet weiter entwickelt, dann haben wir bald kein Fachkräfteproblem mehr.  Der mögliche Grund: Wir stehen vor der nächsten Wirtschaftskrise. Deutschland rutscht in die Rezession, so titeln bereits einige Tageszeitungen.

Wenn ich das Thema anschneide, endet die Diskussion recht schnell. Meistens wird darauf verwiesen, dass es doch ganz gut läuft und fast einmütig erklärt man mir: "Die Baubranche wird weiter boomen."  Die Konsumenten kaufen, die Arbeitslosigkeit ist so gering wie seit der Wiedervereinigung nicht mehr und die Investitionen in Straßen und Mobilfunk nehmen weiter zu. 

Ist also alles OK?

Das Statistische Bundesamt hat für das zweite Quartal 2019 einen Rückgang des Bruttoinlandsproduktes um 0,1 Prozent gemeldet. Es sieht alles danach aus, dass auch im dritten Quartal kein positives Ergebnis erwirtschaftet wird. Wir stehen also offenbar auf der Kippe, auch wenn die Politiker dazu sagen, dass ein „deutlicher Abschwung“ sich nicht abzeichnet.

Ich meine: Die Auswirkungen der globalen Herausforderungen werden uns in den nächsten Monaten auch im Handwerk treffen.

Das muss nichts mit objektiven Kriterien zu tun haben. Es reicht, wenn die Konsumenten Angst bekommen: 

Im Juni 2019 waren die Exporte so gering wie seit drei Jahren nicht mehr. Rund acht Prozent Rückgang - das ist kein Signal, dass man übersehen kann. Wir sind in Deutschland von dem Verkauf der Produkte in alle Welt abhängig. Erste Stimmen werden laut, dass wir das Kurzarbeitergeld wieder einsetzen wollen - die hatten wir das letzte Mal vor 10 Jahren bei der großen Finanzkrise.

Da kommt einiges auf uns zu, was Probleme machen könnte

Der Brexit scheint mit einem NoDeal als plötzlicher Ausstieg von der Bühne zu gehen, Italien hat eine Regierungskrise und es läuft dort wirtschaftlich besonders schlecht, die Währungs- und Handelsauseinandersetzungen der USA mit China spitzen sich weiter zu und die Automobilbranche schwächelt.

Wichtiger noch als die harten Fakten, sind die subjektiven Erwartungen. Der Konjunkturindex des Mannheimer Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hat im August eine Konjunkturerwartung ermittelt, die einen neuen Tiefststand darstellt: minus 44,1 Punkte. Damit liegen wir ungefähr bei einem Wert von 2011.

Diese ganzen Nachrichten verunsichern die Bürger, unsere Kunden. 

Wenn die Bürger verunsichert sind, halten sie ihr Geld zusammen. 

Wenn sie dann nichts kaufen, wird die Krise größer. 

Erste Anzeichen im Handwerk sind die (wenn auch leicht) rückläufigen Vorlaufzeiten für Aufträge.

Nennt mich einen Schwarzmaler. Aber ich habe den Eindruck, dass neben Fachkräftemangel-, Digitalisierungs-, Klima- und Einwanderungspolitikdiskussion hier etwas passiert, was Dich als Handwerksunternehmer ebenso interessieren sollte: Deine ganz persönliche, unmittelbar bevorstehende Zukunft.

Es geht mir in meinem heutigen Beitrag vor allem um Eines:

Lasse Dich von der aktuell operativen Hektik nicht davon abhalten, Dein Unternehmen auf die mögliche Abschwächung der Nachfrage vor zu bereiten. Bringe Dich und Dein Unternehmen in Stellung.

Spiele das Szenario, der unerwartet wegbrechenden Nachfrage wenigstens einmal durch (hierzu empfehle ich auch noch mal den letzten Podcast mit Anke Hofmeyer anzuhören, bei dem wir über das Thema Risikomanagement gesprochen haben)

Investiere jetzt in Deine Sichtbarkeit. Positioniere Dich als regionale Nummer eins mit den Handwerksleistungen, die Du im nächsten Jahr erfolgreich verkaufen willst. Aktualisiere dafür jetzt Deine Homepage und lasse Inhalte produzieren, die Deine Reichweite in den Suchmaschinen verbessert. Aktiviere Deine SocialMedia- Accounts.

Arbeite daran, deine Erträge zu steigern z.B. indem Du anfängst die Leistungen zu berechnen, die Du für deine Kunden erbringst (Stichwort: Angebotserstellung, Regieaufwand, Dokumentation…)

Nutze die Digitalisierung dazu, um für Dir mehr Zeit für die strategischen, unternehmerischen Aufgaben zu verschaffen.

Für die Punkte „Positionierung“, „Ertragssteigerung“ und „Digitalisierung“ habe ich für Dich einige Abkürzungen, die Dir helfen können. Sprich mich einfach an. 

In dem Sinne: Fröhlich bleiben!




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